Bufotes viridis
Wechselkröte / Green Toad
Familie: Bufonidae (Echte Kröten)
Wir halten eine kleine Nachzuchtgruppe dieser lebhaften europäischen Kröten zur wärmeren Jahreszeit in einem Außenterrarium und über den Winter im kühlen, aber frostsicheren Keller. Die kleinen Racker haben sich zu wahren Fressmaschinchen entwickelt. Von Erdkröten sind Wechselkröten gut unterscheidbar durch deren braune Grundsfarbe, Kreuzkröten haben eine helle Mittellinie. "viridis" ist lateinisch und bedeutet "grün".
Merkmale
♂ 6-9cm, ♀ 7-10cm, Rücken grün gefleckt und meist ohne Mittellinie auf dem Rücken, gedrungener Körperbau, runde Pupille mit grünlich-gelber Iris, ♂ mit kehlständiger Schallblase; kaum Schwimmhäute, ♀ sind kontrastreicher gezeichnet.
Schutzstatus
Wie alle europäischen Amphibien (und Reptilien) sind Wechselkröten streng geschützt und dürfen nur als Nachzuchten gepflegt werden. Alle Bestandsveränderungen sind der regional zuständigen Behörde zu melden.
Unterarten
- keine - Die europäischen Wechselkröten wurden aus der ehemaligen Sammelgattung Bufo genommen und einer eigenen Gattung Bufotes zugeordnet.Die taxonomische Zuordnung wird noch kontrovers diskutiert und es werden bis zu 5 Arten in Europa unterschieden.
Vorkommen/ Habitat
Im zentralen, östlichen und südöstlichen Europa von Deutschland über Österreich über den Balkan bis Kasachstan (Zentralasien), meist im Flachland bis 500m über NN, in Südeuropa bis 2400m über NN; in Mitteleuropa punktuelle Bestände, in Südeuropa häufig
Lebensraum: in warmen Steppen mit offenem, trockenem und besonnten Arealenund lockerem Bodensubstrat, wie Trockenrasen, Dünen, Äcker, Kies- oder Sandgruben. Zur Laichzeit in flachen Uferbereichen temporärer Gewässer, kleinen Teichen oder Wassergräben, in Südeuropa auch in Bergseen. Es besteht eine hohe Salztoleranz
Haltung
Möglich ist eine Terrarienhaltung, empfehlenswert jedoch eine Außenhaltung, die die natürlichen Klimagegebenheiten über den Tag (Nachtabsenkung) und das Jahr widerspiegelt. Wichtig sind warme Bereiche und kühl-feuchte Rückzugsräume. Die Wechselkröte ist eine wärmeliebende Art
Verhalten
Wechselkröten sind wanderfreudig und agil. Sie bewegen sich mit kleinen Sprüngen fort. In Mitteleuropa sind diese hübschen Kröten von März - Oktober nachtaktiv, zur Laichzeit (April - Juni) auch tagaktiv.
Nahrung
Gefressen wird alles, was ins Maul passt. Vor allem Insekten, Spinnen und andere Gleiderfüßer sowie Schnecken und Regenwürmer. Jungtiere fressen kleinere Beute wie Springschwänze, Erbsenblattläuse, Milben, kleinen Käfern. Feinde sind vor allem Fische (Karauschen,...), Vögel und Wassernattern.
Fortpflanzung
Die ♂ trillern grillenähnlich melodisch und relativ laut im flachen Wasser. ♂ haben zur Paarungszeit schwarze Hornschwielen an den Innenseiten der ersten drei Finger ♀ werden in den Achseln umklammert und legen 2-4m lange Laichschnüre mit 2000 - 15000 Eiern, die im flachen Wasser abgelegt werden. Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen die bis zu 5cm langen Larven. Zurück bleibt oft ein wabenartiges Muster im Bodengrund. Sie ziehen sich dort in Massen in kleine Mulden zurück und vertiefen diese. Nach ca. 2-3 Monaten gehen die Jungkröten mit ca. 10-15mm Länge an Land.
Literatur & Links
- Kwet, A., Reptilien und Amphibien Europas, Kosmos-Verlag, Stuttgart 2015²
- Glandt, D., Die Amphibien und Reptilien Europas, Wiebelsheim 2015²