Thamnophis sirtalis parietalis
Rotseiten-Strumpfbandnatter / Red-sided Gartersnake
Familie: Wassernattern (Natricinae)
Meine erste Schlange war bereits im zarten Alter von 8 Jahren eine Rotseiten-Strumpfbandnatter, die stets agil im Terrarium unterwegs waren und mir - bei der Fütterung von totem Fisch - hin und wieder in meine kleinen Finger bissen. Nach unserem gemeinsamen Neuanfang in der Schlangenhaltung in 2002 waren es nach T. radix die ersten Wassernattern und sie begeistern uns noch heute mit ihrem besonders hübschen roten Farben (ich verstehe nicht, warum anerythristische parietalis gezüchtet werden...:), ihrer Neugier, ihrer steten Präsenz und ihrer Robustheit. So zählt diese eigentlich doch recht gewöhnliche Wassernatternart zu der mit am meisten bei uns nachgefragten.
Merkmale
Größe: 40-90cm, max. 124cm, (♀), Der Rücken ist indivuell stark bis schwach rot gefärbt
Unterarten
Die Art Thamnophis sirtalis hat insgesamt 13 verschiedene Unterarten: Thamnophis sirtalis annectens, concinnus, dorsalis, fitchi, infernalis, lowei, pallidulus, parietalis (SAY 1823), pickeringii, semifasciatus, similis, sirtalis, tetrataenia
Vorkommen/ Habitat
Süd-Kanada, NNO-USA
Lebensraum: Feuchtgebiete, Gewässer, Wiesen, Wälder, Kulturfolger, terrestrisch
Haltung
Die agile, tagaktive Wassernatter braucht ein Terrarium (1,25 x 0,75 x 0,5 GL) mit Verstecken, Klettermöglichkeiten, Wasserschale und Wetbox bei tagsüber 22-28 °C (Spot: 34 °C) und nachts 20 °C oder ein Freilandterrarium. Ähnlich zu haltende Art: Th. radix.
Verhalten
Th.s.parietalis bezeichne ich immer gerne als die "Ringelnatter der neuen Welt". Durch ihr quirliges, tagaktives Verhalten erinnert sich mich vom Verhalten sehr stark an die Nominatform der hiesigen Ringelnatter. Die Nattern sind stets neugierig und sehr aufmerksam und extrem zeigefreudig. Es waren stets auch die Lieblingsschlangen meines Vaters. Bei Bedrohung platten die Nattern ihren Kopf ab und können zubeißen bzw. beim Ergreifen ein stinkendes Sekret über die Kloake absondern, das sich aber gut mit Seife abwaschen lässt.
Nahrung
Sie frisst primär Amphibien, aber auch Süßwasserfisch, Stint und tote Nager und ist sehr futterneidisch! Zum Fisch ist stets Vitamin B zu geben (Thiaminase)!!
Fortpflanzung
Nach 6-8 Wochen bei 10-12 °C und 80-90 Tagen Trächtigkeit werden 20-30 Nattern lebend geboren. Diese werden in Kleingruppen in Kleinterrarien gepflegt und fressen alle 2-3 Tage Teile von Forelle/Stint/Mäusen/Regenwürmern. Es gibt diverse Farbmorphen (wir bevorzugen aber die natürliche Variante mit hohem Rotanteil!) Die Hybridisierung mit anderen (Unter)arten ist unbedingt zu vermeiden!
Literatur & Links
- Hallmen, M., Die Prärie-Strumpfbandnatter - Thamnophis radix, Art-für-Art, NTV, Münster 2008
- Hallmen, M., Chlebowy, J., Strumpfbandnattern, NTV, Münster 2011²
- Klesius, Thomas, Gemeinschaftshaltung verschiedener Thamnophis- Unterarten in einem Terrarium, 17-21, in: The Garter Snake 2/04, Hamburg 2004
Klesius, Thomas, Bericht von der Breeders' Expo, in: The Garter Snake 11/05, Hamburg 2005