Candoia paulsoni
Pazifikboa/ Vipernboa
Familie: Boas (Boidae)
Unser "Paulchen" ist eine DNZ 2006 von Harald Jorias. Wir hatten ihn im Oktober 2006 bekommen. Mittlerweile haben wir ihn an einen befreundeten Halter aus Bayern abgegeben.
Pazifikboas sind absolut faszinierende Schlangen! Die Pazifikboas bewohnen den asiatischen Raum und dort u.a. die Solomon- Inseln.
Merkmale
Ungefährlich/ ungiftig. Es gibt verschiedene Farbschläge (orange, grau, beige,...); typisch ist ein Zickzack- Muster über den gesamten Rücken. C. paulsoni kann die Helligkeit ihrer Hautfarbe, sowie Farbnuancen ändern. Dies hängt wohl vom Befinden (Stress, Entspannung), sowie von der Luftfeuchte und Temperatur ab.
Unterarten
Candoia paulsoni galt früher als eine der sechs Unterarten von Candoia carinata, wurde allerdings vor einiger Zeit in den Artstatus gesetzt. Sie gehören mitunter zu den kleinsten Riesenschlangen der Welt! Die Schwesternart Candoia carinata ist kleinwüchsiger.
Vorkommen/ Habitat
Asien: Solomonen- Inseln, Neu- Guinea, Indonesische Inseln...; trockene und feuchtere Gebiete.
Haltung
23 - 28 °C, Nachabsenkung auf ca. 22-23 °C, Kletteräste, Wasserschale zum Hineinlegen, Schmale Verstecke, grundsätzlich trocken (!), aber feuchter Rückzugsraum (umgedrehter Tontopf auf Tonuntersetzer, darin feuchtes Sphagnummoos oder als Wetbox), Wärmespot (ca. 35 °C). Keine Überwinterung. Terrarium für unser ♂ : 60x60x80cm mit Kletter-, Versteck- und Bademöglichkeiten und (Kunst-)pflanzen. Die Luftfeuchte sollte nicht zu niedrig sein (ca. 2x/ Woche sprühen)
Verhalten
Nachtaktive Würgeschlange, kann abh. von Uhrzeit, Temperatur, Feuchtigkeit u. allgemeinem Befinden die Körperfarbe verändern (hell/ dunkel); ♀ (ca. 140cm GL) sind wesentlich größer und kräftiger als ♂ (ca. 70cm GL). Männchen besitzen zudem Aftersporne, die zur Paarungsstimulation aktiv Einsatz finden. Allgemein baden Pazifik- oder Vipernboas sehr gerne, besonders nach dem Fressen. Die Wasserschale (=Badewanne;-) sollte daher ausreichend bemessen sein.
Nahrung
Beutetiere werden mit den sehr spitzen Zähnen gefasst und kraftvoll erwürgt. Probleme können die Tiere bei der Futteraufnahme bereiten, da sie insbesondere als Jungtiere hauptsächlich Echsen fressen. Mit Geschick und etwas Geduld können die Boas aber auf Nagetiere umgestellt werden. Hierzu ist es z.B. nötig, die Pinkys zunächst mit Echsengeruch (auch: "Lizardmaker") oder Thunfisch (!), ... zu verwittern... Wenn die Candoias an Mäuse gewöhnt sind, ist die Fütterung gewöhnlich problemlos. Zur Umgewöhnung setzten wir unser "Paulchen" als Jungtier immer mit der aufgetauten Babymaus über Nacht in eine Heimchendose. Am nächsten Morgen war die Maus immer gefressen! Heute frisst er blitzschnell von Pinzette. Tote Babymäuse werden nach dem Umschlingen noch lange gewürgt.
Fortpflanzung
Pazifikboas sind (ei)lebendgebärend (=ovovivipar) und können bis zu 50 Jungtiere zur Welt bringen.
Literatur & Links
- Wirz, Ein Kleinod im Terrarium - die Pazifik-Boa Candoia carinata carinata (Schneider, 1801), herpetofauna 2002, Jg. 24, Nr. 139, S. 19-27