Oreocryptophis porphyraceus coxi
Thailändische (Rote) Bambusnatter / Thai-Bamboo snake
Familie: Nattern (Colubridae)
Wir halten seit 1/08 ein deutsches Nachzuchtpärchen 2007 von O.p.coxi . Es sind wunderschöne und sehr interessante Tiere, die wir direkt von Klaus-Dieter Schulz bekamen. Der weltweite Terrarienbestand an Thailand-Bambusnatter geht vermutlich auf fünf Ursprungstiere zurück, die in einem Sperr-Schutzgebiet in Loei im Norden Thailands gefunden wurden. Es sind Unterart-Hybriden aus der Terraristik bekannt (z.B. mit O. p. laticinctus, O. p. vaillanti). Dies sollte unbedingt vermieden werden!
Merkmale
Größe: 80-90cm, Typisch sind zwei dorsale Streifen mit möglichen Flecken innerhalb. Jungtiere zeigen manchmal Verbindungen der schwarzen Lateralstreifen, die stets zwischen den Streifen liegen (Unterschied zu manchen Unterarthybriden!) und mit dem Wachstum allerdings verschwinden. Die Bauchschuppen sind weiß.
Unterarten
Neben O. p. coxi sind folgende regionale Unterarten taxonomisch anerkannt: O. p. laticinctus (N-Malaysia), O. p. vaillanti (China, N-Vietnam), O. p. pulcher (nicht pulchra!). Terraristisch wenig/nicht relevant sind: O. p. porphyraceus (Indien, Myanmar, China), O. p. kawakamii (Taiwan). O.p.nigrofasciata (Hong Kong, China, Laos, Vietnam) und O.p. hainani (Hainan, China) sind nicht mehr valide Unterarten.
Vorkommen/ Habitat
Verbreitung: Nord-Thailand (Loei), dies ist die kälteste Region Thailand; im Winter sogar mit Minusgraden, Bergregion)
Lebensraum: montan, 1000-2600m NN, Waldränder mit dichtem Pflanzenbewuchs, unter Holz, Steinen, Moos, terrestrisch
Haltung
Im Flachterrarium mit Verstecken, Wasserschale, Pflanzen, Wetbox und Klettermöglichkeiten lässt sich die temperamentvolle, tagaktive Kletternatter bei 20-26 °C und nachts 17-20 °C gut pflegen. Die Luftfeuchte sollte ca. 65% betragen, wichtig: feuchter Rückzugsraum (umgedrehter Tontopf auf Tonuntersetzer, darin feuchtes Sphagnummoos). Die Temperaturen sollten dauerhaft 26 °C nicht übersteigen. Prinzipiell nicht schwer zu haltende Art.Eine Softwinterpause für 4 Wochen bei 15-18 °C ist empfehlenswert. Ähnlich zu haltende Arten: Oreocryptophis porphyraceus sp.
Verhalten
Die Unterart ist etwas nervöser, "temperamentvoller" und wehrhafter als O.p.laticinctus. Die Tiere sind v.a. morgens und abends aktiv
Nahrung
Es werden bevorzugt kleine Mäuse (Nesträuber)gefressen; Grundsätzlich sind es problemlose, stürmische Fresser. Unsere Tiere fressen problemlos tote, aufgetaute Mäuse bzw. Babyratten.
Fortpflanzung
Die Art wird regelmäßig vermehrt und kann bis maximal sechs Gelege mit je 6-9 Eiern/Jahr produzieren. Die Geschlechtsreife erfolgt nach 2 Jahren, ♀ besser frühestens mit 3 Jahren verpaaren. Bei 27 °C schlüpfen nach ca. 60 Tagen 23cm lange Nattern. Jungtiere fressen problemlos Babymäuse. Eine Ecke im kleinen Aufzuchtterrarium wird täglich gesprüht; es braucht einen leicht feuchten Rückzugspunkt. 2009 hatten wir unsere ersten Nachzuchten:-)
Literatur & Links
- Knietsch, V., Die Terrarienhaltung der Thailändischen Roten Bambusnatter (Oreocryptophis porphyraceus coxi) sowie eine seltene Zwillingsgeburt, in: Reptilia Nr. 56, Münster 2005
- Schulz K.D., (Hg.), Old world ratsnakes, Bushmaster Publications, Berg (CH), 2013
- Schulz, K.-D., Eine Monographie der Schlangengattung Elaphe Fitzinger, 1996
- Videoinformationen zur Thai-Bambusnatter