Philodryas baroni
Langnasen-Strauchnatter / Barons Green Racer
Familie: Nattern (Colubridae)
Wir halten 1,2 Philodryas baroni ÖNZ 2015 aus der Zucht von Rainer Fesser, die wir im Herbst 2015 übernehmen konnten. Es sind sehr aufmerksame Pfleglinge, die zu den Trugnattern gezählt werden, d.h. sie haben im Oberkiefer hinterständig verlängerte Zähne über die mittels Kaubewegungen mit dem Speichel ein mildes und für den Menschen ungefährliches Gift einmassiert wird. Trugnattern zählen grundsätzlich nicht zu den Giftschlangen, da sie keinen kompletten Giftapparat (mit Giftdrüsen, spezifischen Zähnen und Muskulatur zum Injezieren von Gift) besitzen. Es gibt trotzdem einige wenige auch für Menschen gefährliche Trugnattern wie z.B. die Afrikaische Boomslang (Dispholidus typus) oder die Afrikanische Vogelnatter (Thelotornis sp.). Aktuell sind 22 Arten in der Gattung Philodryas anerkannt.
Merkmale
Größe: bis 2m, typischer Schnauzenvorsatz ("Stupsnase")..." ähnlich zu Gonyosoma boulengeri in SO-Asien (Stichwort: kongruente Entwicklung). Es gibt eine grüne und braune Variante (selten melanistisch). Der dunkle Dorsalstreifen ist individuell ausgeprägt bzw. vorhanden.
Unterarten
- keine -
Vorkommen/ Habitat
Argentinien (Chaco, Córdoba, Santiago de Estero, Salta, Tucuman, Catamarca, Santa Fe), Bolivien, Paraguay. Typuslokalität: Tucumán and Riacho de Oro (Chaco). Die Art lebt kletternd/ arboricol im Gebüsch und auf Bäumen, in Galeriewäldern meist in Wassernähe, auch an Felsen und trockeneren Regionen.
Haltung
Haltung bei ca. 22-27 °C, nachts ca. 21 °C.
Winterpause: ca.6 Wochen bei 13-16 °C. Die Art braucht ein hohes, geräumiges Terrarium und ist wie Chrysopelea paradisi sogar zum Gleitflug fähig. Das hochformatige Terrarium hat viele Kletteräste, eine Wasserschale und Verstecke im oberen Teil des Terrariums.
Verhalten
Es ist eine sehr aufmerksame, tagaktive Art, nicht bissig aber immer sehr neugierig. Es ist eine Trugnatter mit für Menschen ungefährlichem Gift (im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung), das aber zu Anschwellungen und Hautblutungen führen kann.
Nahrung
Die Tiere sind recht verfressen (Ausnahme: u.U. Jungtiere) und bevorzugen lebende, kleine Nager (Babymäuse). In der Natur fressen sie Nager, Vögel, Amphibien und Fische.
Fortpflanzung
eierlegend, nach ca. 85 Tagen bei 27 °C schlüpfen ca. 20cm lange Babys. Nach der Ersthäutung nach ca. 8-10 Tagen werden kleinste Babymäuse gefressen (bevorzugt lebend). Die Aufzucht erfolgt zunächst einzeln in hochformatigen Kleinstterrarien mit Kletterästen und Grün bei morgentlichem Sprühen.
Literatur & Links
- Ehrlich, Christian: Grüne Schönheit mit langer Nase – Haltung und Nachzucht der Langnasen-Strauchnatter (Philodryas baroni), Terraria 28 (März/April 2011), NTV, Münster 2011